Der rote Ginseng, im Chinesischen ren shen = Mensch, Wurzel, hat sein Herkunftsgebiet im Nordosten Chinas und in Korea, und wird aus dem ursprünglich weißen Ginseng hergestellt. Der rote Ginseng ist das Produkt aus einem Dämpfungsverfahren, welches in Korea ursprünglich als Konservierungsmethode angewandt wurde. Der Ginseng wird hierbei über mehrere Stunden über kochendem Wasser gedämpft. Diese Methode entstand bereits im 11. Jahrhundert, um den Ginseng exportfähig zu machen. Der rote Ginseng war lange der Exportschlager Koreas, die sich über einige Jahrhunderte hinweg das Monopol sicherten. Damalige Händler wurden streng kontrolliert und Schmuggler schwer bestraft.
Erst seit Ende der 90er Jahre ist es jedem Ginsengproduzenten möglich auch roten Ginseng herzustellen.
Tatsächlich ist es aber so, dass der in seinem Herkunftsgebiet gewachsene Ginseng die beste Nährstoffdichte aufweist und somit stets favorisiert werden sollte. Anscheinend sind das Klima und die Bodenbeschaffenheit dort nach wie vor die beste Grundlage für die allgemein beliebte Pflanze. Wild gewachsener Ginseng ist inzwischen sehr rar und kaum bezahlbar, so dass die Kultivierung der Pflanze nötig war, um dem Bedarf nachzukommen. Weitere Anbaugebiete finden sich inzwischen großräumig in den USA.
Durch die spezielle Dämpftechnik gewinnt der ursprünglich weiße Ginseng seine rote Farbe und zwar durch die Karamellisierung der enthaltenen Zucker. Der exportierte rote Ginseng unterscheidet sich aber nicht nur in der Bearbeitung von seinem weißen Ursprung: zur Verarbeitung des roten Ginsengs werden ausschließlich Wurzeln verwendet, die über 6 Jahre alt sind, der weiße Ginseng wird bereits nach 3 - 4 Jahren geerntet. Die reifere Wurzel zeichnet sich durch eine höhere Nährstoffdichte aus.
Zudem bringt die Dämpftechnik, aber auch das Reifestadium zum Erntezeitpunkt viele gute Seiten der Pflanze hervor und somit unterscheidet sich der rote Ginseng von dem Weißen vor allem durch seine hohe Anzahl an Ginsenoside (28), welche zu den Saponinen gehört. Saponine sind die Abwehrstoffe der Pflanze gegen Schädlinge und Infekte. Der weiße Ginseng hat lediglich 8 - 14 Ginsenoside. Zudem ist der rote Ginseng reich an Fetten, Zuckern, Eiweißen, ätherischen Ölen. Vitaminen und Mineralien, sowie Spurenelementen. Teilweise werden hitzeempfindliche Stoffe werden des Dämpfens zerstört, sowie Mineralien herausgeschwemmt, jedoch bilden sich durch die Erhitzung andere Komponenten der Stoffe, die so im weißen Ginseng nicht vorzufinden sind. Wichtig ist, dass während des Dämpfens die Wurzelhärchen nicht zerstört werden, da sich dort besagte Saponine aufhalten.
Insgesamt wurden im roten Ginseng über 240 Substanzen gefunden und zugeordnet, dies in vielen wissenschaftlichen Studien in den USA und Europa und China. Da der Ginseng traditionell in der asiatischen Medizin verwendet wird und diese Auslegung des medizinischen Grundverständnisses auch in Europa und eben den USA immer mehr Anhänger findet, sah man die Notwendigkeit diese Pflanze ausreichend zu untersuchen. Sie gehört zu den Adaptogenen, welche dem Organismus helfen sollen sich an vorherrschende Bedingungen anzupassen.
Zu den weiteren Ergebnissen findet man viele Artikel im Internet.
Der Ginseng ist eine 3 - 4 - jährige Pflanze, die bis zu 90cm hoch wachsen kann. Nach den 4 Jahren entwickeln sich kleine rote Beeren. Verwendet wird jedoch ausschließlich die Wurzel, die sich durch ihre längliche Form und ihre vielen schmalen Seitenarme auszeichnet. Meist wird die Wurzel zu Pulverform weiter verarbeitet.