Grüner Tee

Der grüne Tee wird aus der camellis sinensis gewonnen und beschreibt eine Teeherstellung, da die Blätter des Grüntees nicht, wie beim schwarzen Tee, fermentiert werden, sondern nur kurz über Wasserdampf oder trocken erhitzt werden, um die Inhaltsstoffe und das Chlorophyll im Blatt zu erhalten. Die camellis sinensis wird auf Grund ihrer kleinen Blätter verwendet.
Der Grüntee wird dann gerollt, damit die Blätter besser verarbeitet werden können und um die Inhaltsstoffe bereit zu machen, sich im Wasser zu lösen.
Die ersten Überlieferungen über grünen Tee stammen aus der Zeit 6 - 7000 v. Chr., eine Legende erzählt, dass ein chinesischer Kaiser bevorzugt heißes Wasser trank. Eines Tages wehte der Wind einige Blätter in sein Trinkgefäß und das Wasser verfärbte sich grünlich. Er probierte dieses neuartige Getränk und empfand es als belebend und erfrischend. Seit dieser Zeit trat der Tee seinen Siegeszug innerhalb des asiatischen Raumes an, innerhalb der nächsten Jahrhunderte entwickelte sich der grüne Tee zum Hauptgetränk in China und Japan.

Die Holländer brachten den Tee dann viel später im 16. Jahrhundert nach Europa, hier wurde aber vor allem der Schwarztee bevorzugt, gerade in England, aber auch bei den Ostfriesen, die die ersten in Deutschland waren, die das Tee trinken zelebrierten. Auch hier dauerte es über 100 Jahre bevor Tee in ganz Deutschland bekannt wurde.
Erst in der heutigen Zeit wird auch der grüne Tee in Europa mehr und mehr getrunken, das hat mehrere Gründe: zum Einen das neue Gesundheitsbewusstsein und die Übernahme der traditionellen chinesischen Medizin, die hier auch immer mehr angewendet und gewünscht  wird. Des Weiteren haben Asiaten kaum Übergewichtsprobleme und sind, bzw. waren lange Zeit vor einigen Zivilisationskrankheiten verschont geblieben, was wiederum auf die Ernährung und Trinkgewohnheiten zurückgeführt wird.  

Der grüne Tee besticht auch durch seinen Reichtum an Inhaltsstoffen. Der wichtigste Inhaltsstoff ist zunächst das Teein, ähnlich wie das Koffein. Beim grünen Tee wird das Teein, anders wie beim Kaffe jedoch langsamer freigesetzt und auch langsamer wieder abgebaut, so dass die Leistungskurve oft als angenehmer empfunden wird. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind die Catechine, die primär den bitteren Geschmack verursachen. zudem ist Grüntee reich an Aminosäuren, in der Trockenmasse machen diese bis zu 10% aus. Der Anteil der Aminosäuren im grünen Tee kann noch erhöht werden, wenn die Blätter der camellis sinensis im Frühjahr beschattet werden.  Der grüne Tee ist auch reich an Vitamin A, B, B2, Cacium und Kalium, des Weiteren beinhaltet Grüntee auch Phosphorsäure und Magnesium, Kupfer, Zink, Nickel, Carotine, Fluor und Selen. Insgesamt hat er mehr Gerbstoffe wie der schwarze Tee, was wiederum den etwas herberen Geschmack verursacht.

Die Zubereitung entwickelte sich auch im Laufe der Jahrhunderte und wurde gerade im asiatischen Raum ständig verfeinert. Zunächst wurde der Tee zusammengepresst, um dann in das heiße Wasser gerieben zu werden. Erst später wurden die Blätter direkt überbrüht und heute gibt es genaue Anweisungen über die Temperatur des verwendeten Wassers im Bezug zu den verschiedenen Grünteesorten und klare Anweisungen wie die mehreren Aufgüsse hergestellt werden sollen, um den optimalen Geschmack zu erreichen und die Inhaltsstoffe zu erhalten. Darüber gibt es überall im Internet vielfältige Informationen. In China wird der grüne Tee oft über 10 Minuten , in Europa wird er meist nur kurz im Wasser gelassen, der wesentliche Unterschied zeigt sich hier im Geschmack.