Argan

Der Arganbaum, zugehörig zu der Sapotenfamilie, ist ein vorzeitliches Urgestein, welches unsere Welt schon seit ca. 65 Millionen Jahren bewächst. Damals, als seine Herkunftsgebiete wie Nordafrika, aber auch teilweise in Südeuropa noch als feuchtere Klimazonen bestanden, bildete er einen großen Bestandteil der  Wälder und stellte schon immer eine natürliche Abgrenzung zu den Wüstengebieten dar.

argan

In seinem äußeren Erscheinungsbild ähnelt die Arganie dem Olivenbaum, er wirkt knorrig und ist stark verholzt, und kann bis zu 12m groß werden. Seine Baumkrone ist sehr weit ausgebreitet und kann maximal  60m erreichen. Ein Baum kann bis zu 350 Jahre alt werden. Nutzbar ist der Baum nur auf Grund der Samen, die in den Früchten stecken und aus denen Öl gewonnen wird. Zum sonstigen Verzehr sind die Früchte auf Grund ihrer Härte und dem bitteren Geschmack nicht geeignet.


Unterhalb der Baumkrone spendet er dem Boden Schatten und unterstützt die Fruchtbarkeit des Selbigen.
Inzwischen kommt der Arganbaum nur noch in einer einzigen Region, im südlichen Marokko vor und auch hier mit schwindendem Bestand.  Zwar hat er sich optimal an die vorherrschenden Bedingungen von Trockenheit und hohen Temperaturen angepasst, er trotzt Temperaturen von bis zu 60 Grad Celsius, jedoch fällt auch er der Armut  und daraus resultierenden Rodungen, aber auch Veränderungen, resultierend aus dem Klimawandel,  zum Opfer. Traditionell sind die Frauen für die Herstellung des Öls zuständig. Da die Produktion des Öls sehr aufwändig ist und primär in Handarbeit vollzogen werden muss, soll dies auch weiterhin so bleiben.

Es gibt ins Leben gerufene Frauenkooperativen, die die traditionelle Herstellungsweise des Öls unterstützen.  Nur Öl aus diesen Produktionsgemeinschaften kann mit  Biozertifikat  verkauft werden. So soll auch dem wirtschaftlichen Faktor für die betroffenen Regionen Respekt gezollt werden, da weitere Anbaumöglichkeiten so gut wie nicht bestehen.

Die traditionelle Produktion von Argan Öl beginnt mit der Ernte der Früchte, die mit Hand aufgesammelt werden müssen oder in Netzen abgefangen werden können. Die Möglichkeit des Abschlagens der Früchte besteht nicht. Nach einer gewissen Zeit der Lufttrocknung wird das Fruchtfleisch von den Kernen gelöst, um dann die gewonnenen Samen rösten zu können.  Während des Mahlprozesses entsteht eine Masse, der Wasser zugefügt wird, welches dann solange bearbeitet werden muss, bis das Öl heraustritt. Um 1L Öl zu gewinnen, benötigt man ca. 5kg der Kerne, beziehungsweise  ca. 40kg der Früchte.

Das Öl ist also sehr wertvoll, wenn man die zu Grunde liegende Arbeit und Herkunft wertschätzt, doch machen es auch vor allem seine Bestandteile sehr attraktiv: der Anteil der ungesättigten Fettsäuren ist mit fast 85% sehr hoch, der Anteil an Vitamin E übertrifft den des Olivenöls um ein zweifaches. Vitamin E oder auch Tocopherol wird ausschließlich von photosynthetisch arbeitenden Pflanzen gebildet, ist aber ein wichtiger Bestandteil der tierischen und menschlichen Zellen und kann vom Körper nicht selbst hergestellt werden.

Durch seine gelbliche – rötliche Färbung und durch seinen nussigen Geschmack ist das Arganöl gut zu erkennen.