Bärlauch

baerlauchDer schon immer in Europa heimische Bärlauch, es gibt ihn aber auch in den nördlichen Regionen Nordasiens, hat eine lange Geschichte und Tradition. So gibt es Funde von Bärlauchteilen aus der jüngsten Geschichte der Steinzeit, aber auch Überlieferungen aus der heidnischen Zeit, in der er noch als Bärenlauch bekannt war.

Die Verbindung zu dem Tier Bär geschah nicht ohne Grund, da zu jener Zeit die Bären als eines der stärksten, wilden Tiere verehrt wurden und gleichermaßen wie der Bärlauch im Frühjahr aus ihrem Winterschlaf erwachen.

So wird gesagt, der Bär esse nach dem Erwachen erst mal Bärlauch, um sich mit Vitaminen und Nährstoffen zu versorgen und wieder in Schwung zu kommen. Gerade besonders starke Pflanzen, denen eine besonders hohe Wirksamkeit von den Menschen zugesprochen wurde, wurden oft nach dem Bären benannt, andere Beispiele sind Bärwurz, Bärlapp.


Später in der Geschichte wurde es als unfein erachtet nach Knoblauch, bzw. Bärlauch, dessen Geruch zwar schwächer, dennoch dem Knoblauch sehr ähnlich ist, zu riechen, so dass beide Pflanzen eher in Vergessenheit gerieten. Der Bärlauch erlebt erst jetzt in den letzten Jahren eine Renaissance und wird vielerorts als Gewürzpflanze verwendet und findet seinen Weg zurück in die heimischen Küchen.


Und dies auch aus gutem Grund: der Bärlauch(lat. Allium) aus der Familie der Lauchgewächse hat viele wertvolle Inhaltsstoffe wie die Aminosäuren Allicin und Alliin, schwefelhaltige ätherische Öle(Lauchöl), einen erheblichen Anteil an Vitamin C(so decken 40g den kompletten Tagesbedarf eines Erwachsenen ab), Mineralsalze, Mangan, Magnesium, Eisen, Flavonoide, Fructose und zuletzt Proteine.


Der Bärlauch liebt ein mildes Klima und wächst meist innerhalb schattiger Plätze in Laubwäldern, in der Nähe von Nadelwäldern findet man ihn nicht. Wenn er wächst, spricht dies für eine gute Nähstoffdichte des Bodens und meist findet man ihn dann über große Flächen verteilt, da er sich schnell vermehrt. Den Wintern überdauert er komplett unter der Erde, seine Samen brauchen den Frost des Winters, um dann ab Februar/ März seine Blätter erscheinen zu lassen. Sind die Blätter ausreichend groß und vernimmt man den leichten Knoblauchgeruch, dann kann man ihn gut ernten. Sobald er ab April bis Juni in der Blüte steht sollte man ihn nicht mehr essen, da die Blätter  dann bitter schmecken. Nach der Blütezeit zieht sich der Bärlauch in den Boden zurück.


Bereitet man ihn zu, sollte man den Bärlauch nicht erhitzen, da dadurch viele der Inhaltsstoffe verloren gehen und sich auch der Geschmack verliert, besser ist es ihn kalt zu sich zu nehmen.