Aronia

aroniaDie Aroniaberre, auch Apfelbeere, ist ursprünglich ein Gewächs, welches sich in seinem Vorkommen über den Norden Kanadas bis in den Süden Floridas erstreckte, dann aber eine weite Reise über die Kontinente zurücklegte und es dann als kultivierte Pflanze schlussendlich auch nach Deutschland geschafft hat.  Erste Beschreibungen und Überlieferungen gibt es schon aus der Zeit der Ureinwohner.

Inzwischen ist sie neben den USA in den osteuropäischen, europäischen, aber auch in den skandinavischen Ländern zu finden, diese Entwicklung vollzog sich jedoch erst ab dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Dies ist auch der Grund warum sie hierzulande noch kaum bekannt ist, da Erfahrungen im Zusammenhang mit ihr nicht übertragen werden konnten, dazu ist sie bei uns noch nicht lange genug heimisch.

Ein russischer Forscher entdeckte die Beere und kultivierte sie innerhalb seines Vorhabens, frostresistente Obstsorten zu entwickeln, die für das kontinentale Klima in Russland geeignet sein sollten. Im ehemaligen Ostblock wird sie seitdem  zur Steigerung  des Wohlbefindens verwendet, aber auch als Lebensmittel. Aus dieser Zeit liegen auch erste Untersuchungen vor, weitere Forschungen wurden schon in den USA betrieben.

In Deutschland fand die Beere vor allem in der ehemaligen DDR großen Anklang und wurde in verschiedenen Lebensmitteln verwendet. Hier befinden sich nach wir vor die zwei größten Anbauflächen. In Westdeutschland ist die Anfrage auf Grund der Unkenntnis noch nicht so groß, was sich in den letzten Jahren jedoch zunehmend ändert.

Die Beeren sind schwarz und sehen aus wie kleine Äpfelchen. Der Geschmack ist herb, beziehungsweise süßlich – sauer und  etwas eigen.  Die Apfelbeere gehört zu den Rosengewächsen und es gibt sie in der ursprünglichen Form als Strauch oder als veredelte Form mit einem Hochstamm, welche als  Art jedoch anspruchsvoller ist, als die herkömmliche Pflanze. Die Früchte kann man frisch, getrocknet, aber auch als Saft genießen. Auch sonst ist sie vielseitig verwendbar, Rezepte dazu gibt es im Internet, beziehungsweise im Buch der Autoren Siegrid Grün und Jan Neidhardt „Aronia – unentdeckte Heilpflanze“.

Die Beere selbst hat es zu einem Eintrag in der Organisation „Plants for a future“ geschafft, welche Pflanzen zusammen suchen, welche genießbar und nahrungsergänzende Eigenschaften haben, nutzbar sind. Außerdem ist sie Teil eines Projektes der Universitäten Potsdam, Heidelberg und Braunschweig, innerhalb dessen sie in Bezug auf die in ihr enthaltenen Procyanidine (Flavonoide) untersucht wird, gemeinsam mit weiteren Traubenerzeugnissen. Ziel ist es die Funktionalität dieses Stoffes zu erforschen. Dies ist aus rechtlichen Gründen notwendig, aber auch auf Grund der Verbesserung der wissenschaftlichen Möglichkeiten zurück zu führen, obwohl schon Ergebnisse aus der amerikanischen und russischen Wissenschaft vorliegen.

Wichtige Bestandteile der Beere sind Provitamin A, die Vitamine K, C, B2, B1, sowie Folsäure, Jod, Spurenelemente, Ballaststoffe(Pektin) und ein sehr hoher Anteil an Eisen. Als sekundäre Pflanzenstoffe enthält sie die schon genannten Procyanidine und zudem Anthocyane und von letzterem um ein vielfaches mehr, als andere bei uns heimische Beeren, wie Erdbeeren, Himbeeren, etc. Außerdem enthält sie im Vergleich nur sehr wenig Fruchtzucker.